Typ-2-Diabetes

Praxis-Depesche 10/2018

Mit dem Herzecho Patienten differenzieren

Der Diabetes verändert die Herzstruktur. Eine Myokardinsuffizienz kommt bei Zuckerkranken gehäuft vor, meist in Form der diastolischen Dysfunktion. Mit echokardiographischen Kriterien kann man den Schaden weiter differenzieren.
Die Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion lässt sich mit Parametern der Standard-Echokardiographie wie linksventrikuläres enddiastolisches Volumen (LVEDV) und E/e’-Ratio (ein Maß für den linksventrikulären Füllungsdruck) charakterisieren. Für die Studie wurden 176 Männer mit Typ-2-Diabetes mittels transthorakaler Echokardiographie untersucht. Sie hatten eine normale Ejektionsfraktion (>50%). Manifeste Herzkrankheiten, Leberzirrhose, Krebs oder Nephropathie waren Ausschlusskriterien. Anhand der Herzecho-Daten bildete man vier Patientengruppen: 0) Werte normal, 1) LVEDV erhöht, Füllungsdruck normal, 2) LVEDV sowie Füllungsdruck erhöht, 3) mit „echter“ diastolischer Dysfunktion. Nach multipler Regressionsanalyse unterschieden sich die vier Gruppen signifikant bei den Parametern Alter, Diabetesdauer, Ejektionsfraktion, LAVI (linksatrialer Volumenindex), Septumdicke und S’-Welle im Herzecho. Die Konstellation von Gruppe 2 korrelierte mit dem ungünstigsten klinischen Profil. Die Autoren spekulieren, dass die Pathogenese des Herzschadens bei Diabetes zwei verschiedene Pfade einschlagen kann: einen hin zur Dilatation und einen hin zur diastolischen Dysfunktion. Das LVEDV könnte die Weggabelung markieren; dessen Anstieg könnte der diastolischen Dsyfunktion vorausgehen. Im nächsten Schritt sollte diese These in einer Längsschnittstudie überprüft werden. WE
Quelle: Zoppini G et al.: Left ventricular chamber dilation and filling pressure may help to categorise patients with type 2 diabetes. BMJ Open Diab Res Care 2018; 6: e000529

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