In zwei US-amerikanischen Universitätskliniken wurde bei 100 Parkinson-Patienten eine Stimulationssonde in den Nucleus subthalamicus implantiert. Alle Patienten hatten unter Therapie mit Levodopa On-off-Phasen entwickelt. Die Stimulationssonde wurde bei 16 Patienten unilateral eingesetzt, bei allen anderen Patienten wurde eine bilaterale Stimulationssonde implantiert. Für die Implantation mussten die Patienten durchschnittlich 3,1 Tage stationär aufgenommen werden. Die Sondenimplantation ließ sich in den meisten Fällen unkompliziert durchführen, bei sieben Patienten kam es zu einer Sondeninfektion. Nach einem Jahr wurden 28 Patienten klinisch evaluiert. Durch die Elektrostimulation wurden die Kardinalsymptome des Morbus Parkinson bei allen Patienten positiv beeinflusst. Die On-off-Phasen wurden um 69% reduziert, die Dyskinesien gingen um 60% zurück. Die Patienten benötigten 70% weniger Parkinson-Medikamente. (CF)
Gute Therapiealternative
Praxis-Depesche 10/2006
Morbus Parkinson: Elektrostimulation reduziert On-off-Phasen
Die medikamentöse Behandlung von Patienten mit Morbus Parkinson ist auch heute noch schwierig. Die Symptome des Parkinson lassen sich oft nach langjähriger Therapie mit Levodopa nicht mehr vollständig beherrschen, es kommt zu On-off-Phasen, Hyperkinesien, Psychosen oder depressiven Störungen. Durch Implantation einer Stimulationssonde in den Nucleus subthalamicus kann die Situation bei vielen Patienten wieder verbessert werden.
Quelle: Goodman, RR: Operative techniques and morbidity with subthalamic nucleus deep brain stimulation in 100 consecutive patients with advanced Parkinson`s disease, Zeitschrift: JOURNAL OF NEUROLOGY, NEUROSURGERY AND PSYCHIATRY, Ausgabe 77 (2006), Seiten: 12-17