Serotonin-Antagonisten und Morphin

Praxis-Depesche 9/2000

Morphin beeinträchtigt antiemetische Wirkung

Eine zytostatische Chemotherapie hat zumeist unerwünschte Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen. Um diese Nebenwirkungen abzufangen, werden Serotonin-Antagonisten eingenommen. Ihre antiemetische Wirkung beruht auf der Blockade des 5-Hydroxytryptamin-Rezeptors. Bei etwa 20% der mit einem Serotonin-Antagonisten behandelten Patienten ist die antiemetische Therapie nicht ausreichend wirksam.

Um herauszufinden, welche Ursachen dies hat, wurde in einer retrospektiven Auswertung der Daten von 58 Patienten mit fortgeschrittenem Bronchialkarzinom die Wirksamkeit der antiemetischen Therapie mit verschiedenen Serotonin-Antagonisten in Abhängigkeit von einer begleitenden analgetischen Therapie untersucht. Bei 16 Patienten wurde eine analgetische Therapie mit Morphin in retardierter Form durchgeführt. Alle 58 Patienten erhielten eine Polychemotherapie mit Cisplatin. Sowohl innerhalb von 24 Stunden als auch im Zeitraum von einem Tag bis fünf Tage nach Polychemotherapie war die antiemetische Wirksamkeit der Serotonin-Antagonisten bei Patienten unter Morphin signifikant geringer als bei Patienten, die kein Morphin erhielten. Die verminderte Wirkung der Serotonin-Antagonisten war unabhängig von der Dosis des oral verabreichten Morphins und der Dauer der analgetischen Therapie. (GGF)

Quelle: Shoji, A: Insufficient effectiveness of 5-hydroxytryptamine-3 receptor antagonists due to oral morphine administration in patients with ci, Zeitschrift: JOURNAL OF CLINICAL ONCOLOGY, Ausgabe 17 (1999), Seiten: 1926

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x