Das Instrument ist schuld

Praxis-Depesche 16/2000

Musiker und ihre Hautkrankheiten

Hauterscheinungen bei Musikern sind zwar selten, können aber eine erhebliche Belastung bedeuten. Von welcher Erkrankung ein Musiker betroffen ist, hängt wesentlich davon ab, welches Instrument er spielt.

Häufigste Ursache von Hauterscheinungen bei Musikern sind kleine, aber ständig neu gesetzte Verletzungen. Sie führen zu Follikulitis, Paronychien, Kallusbildung oder kleinen Wunden, die sich u.U. sekundär infizieren. An einer Follikulitis leiden häufig Geiger, die schlecht sitzende Untersattel benutzen. Auch bei Cellisten kann sich am Hals eine Follikulitis entwickeln, die teilweise einer mechanisch induzierten Akne ähnelt. Pianisten und Harfenisten wiederum bilden häufig - teilweise schmerzhafte - Kallus-Formationen an den Fingerkuppen aus. Auch Schlagzeuger neigen zur Kallusbildung auf Daumen, Zeige- und Mittelfinger. Musiker von Streichinstrumenten können Allergien gegen das Kolophonium entwickeln, mit dem der Bogen eingerieben wird. Seltener sind dagegen Sensibilisierungen bei Flötisten gegenüber dem Holz ihres Mundstückes. Auch das beim Geigenbau verwendete Ebenholz oder Rosenholz kann Allergien auslösen. Ein großes Problem vieler Musiker, insbesondere von Pianisten, ist die Hyperhidrose, die oft noch durch den Stress während einer Aufführung erheblich verstärkt wird. (KA)

Quelle: Adams, RM: Skin conditions of musicians, Zeitschrift: CUTIS, Ausgabe 65 (2000), Seiten: 37-38

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