Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion (HFrEF)

Praxis-Depesche

Nach Dekompensation frühzeitig handeln

Die Sterblichkeitsrate von Patient:innen mit Herzinsuffizienz liegt bei 42 % innerhalb von fünf Jahren nach der Diagnose. Nach einer akuten Dekompensation steigt die Einjahres-Mortalität um das Vierfache an. Umso wichtiger ist eine frühzeitige und intensive Therapie dieser Risikopatient:innen, unter Einsatz aller zur Verfügung stehenden Mittel. Damit dies auch in der Praxis gelingt, müssen die kardiologische und die hausärztliche Versorgung eng zusammenarbeiten.

Nach einem Dekompensationsereignis brauchen herzinsuffiziente Patient:innen eine optimierte und engmaschig kontrollierte Therapie, die angesichts des zunehmenden Fachärztemangels vor allem im ländlichen Raum eine besondere Herausforderung darstellt. Wie Dr. Volker Eissing, Papenburg, auf einer Veranstaltung von Bayer Vital im Rahmen des diesjährigen Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie betonte, verschiebt sich die fachgerechte medizinische Versorgung immer mehr zum Hausarzt. Diesem obliege die Aufgabe, die korrekte Aufdosierung der Therapie und die Adhärenz der Patient:innen sicherzustellen, um so den überlasteten Kardiolog:innen mehr Freiraum für neue Patient:innen zu verschaffen. 

Zusätzlicher Schutz zur Basistherapie
Für die Therapie von HFrEF-Patient:innen nach einem Dekompensationsereignis steht der sCG-Stimulator Vericiguat zur Verfügung. Der Einsatz ist schon frühzeitig nach Rekompensation möglich, parallel zur Optimierung der Basistherapie. Die Wirksamkeit und Sicherheit von Vericiguat wurde in der Zulassungsstudie VICTORIA geprüft, deren Ergebnisse Prof. Frank Edelmann, Berlin, zusammenfasste. Wie Edelmann erklärte, schloss die Studie eine besonders vulnerables Patientenklientel nach kürzlich erfolgtem Dekompensationsereignis ein: 84 % der teilnehmenden Proband:innen mit chronischer HFrEF (Ejektionsfraktion < 45 %) waren in den vergangenen sechs Monaten aufgrund von Herzinsuffizienz hospitalisiert worden, die übrigen benötigten i.v. Diuretika im ambulanten Umfeld. In der für den praktischen Einsatz in der EU relevanten EU Label Population reduzierte Vericiguat im Vergleich zu Placebo die Wahrscheinlichkeit für kardiovaskulären Tod oder Herzinsuffizienz-bedingte Hospitalisierung signifikant um 5,3 % pro 100 Patientenjahre (Hazard Ratio HR 0,88; p = 0,008, Number Needed to Treat, NNT = 19). Die Wirksamkeit war unabhängig von der Herzinsuffizienz-Hintergrundtherapie. Zusätzlich führte Vericiguat zu einer verbesserten Lebensqualität, die mittels Kansas City Cardiomyopathy Questionnare (KCCQ) erhoben wurde. 

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