Es wurden Daten eines Registers von insgesamt 52 228 Patienten analysiert, die seit kurzer Zeit Antidiabetika einnahmen. Aus diesem Pool wurden 3281 Patienten mit diagnostizierter Krebserkrankung ausgewählt. Als Kontrollpersonen dienten 12 891 Patienten ohne Krebs. In beiden Gruppen wurde die Adhärenz mithilfe der „medication possession ratio“ (MPR) ermittelt. Ein Wert von 80% steht für Adhärenz. Ein Rückgang um 10% steht für den Unterschied von drei Tagen innerhalb eines Monats, an denen der Patient seine Antidiabetika nicht eingenommen hatte.
Vor der Krebsdiagnose erhöhte sich der MPR-Wert um 0,10% pro Monat. Nach der Diagnose verringerte sich der Wert um 6,3%, was ungefähr zwei Tagen pro Monat entspricht, an denen die Patienten keine Antidiabetika eingenommen hatten. Danach schwächte sich der Rückgang ab und betrug nur noch 0,20%.
Nach Adjustierung auf das Krebsstadium war die MPR-Reduktion im Erkrankungsstadium IV am stärksten. Limitierend ist allerdings, dass die Daten nicht die Gründe für das zeitweise Absetzen der antidiabetischen Medikation widerspiegeln. Deshalb sollten sich künftige Studien auch mit dem Warum beschäftigen. GS