TCM, Darmmikrobiom und Diabetes

Praxis-Depesche 6/2021

„Natürlich“ gegen Stoffwechselkrankheiten

Adipositas, Typ-2-Diabetes und Hyperlipidämie sind häufig mit Störungen des Darmmikrobioms verbunden. Für Arzneimittel aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM-A) hat sich in Studien gezeigt, dass sie über eine Regulierung des Darmmikrobioms Effekte in der Behandlung von Stoffwechselstörungen haben können.
Die Autor:innen einer Übersichtsarbeit wollten nachweisen, dass TCM-A über die Modulation der Darmflora den Glucoseund Lipidstoffwechsel signifikant beeinflussen können, und untersuchten folgende Wirkungen: Schutz der Darmbarrierefunktion, Modulation der metabolischen Endotoxämie und der Entzündungsreaktionen, Regulation der Wirkung von kurzkettigen Fettsäuren, Modulation der Darm-Gehirn- Achse und Regulation des Gallensäurestoffwechsels sowie des Tryptophanstoffwechsels. Sie kamen zum Ergebnis, dass TCM-A den Anteil folgender Bakterien erhöhen können: probiotische Bakterien wie die Mucin-degradierenden Bakterien zur Modulation der Darmbarrierefunktion, kurzkettige Fettsäuren produzierende Bakterien zur Verbesserung des Wirtsstoffwechsels sowie Bakterien, die über ihre Gallensalzhydrolaseaktivität die Gallensäure- Ausscheidung beschleunigen. Das Vorkommen von pathogenen Lipopolysaccharid- produzierenden Bakterien, die eine metabolische Endotoxämie induzieren, könnte verringert werden. Außerdem könnten TCM-A auch bei der Regulierung der Darm-Hirn-Achse helfen – und zwar durch Erhöhung der Spiegel von Glucagon-like Peptide 1 (GLP-1). GFI
Quelle: Zhang HY et al.: Therapeutic mechanisms of TCM to improve metabolic diseases via the gut microbiota. Biomed Pharmacother 2021 Jan; 133: 110857

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