In die Studie wurden 1 897 postmenopausale Frauen aufgenommen, die in einem Zeitraum von 4,5 Jahren an Brustkrebs erkrankt waren. Als Kontrollgruppe dienten 1 637 altersentsprechende postmenopausale Frauen. 54% der Brustkrebs-Patientinnen und 52% der Frauen aus der Kontrollgruppe wurden mit einer HET behandelt. Unter Berücksichtigung weiterer Risikofaktoren ergaben sich folgende Zusammenhänge: Pro fünf Jahre HET stieg das Brustkrebsrisiko um 10%. Das Risiko war bei einer kombinierten HET substanziell höher als bei einer Östrogen-Monotherapie. Außerdem war das Risiko bei einer sequenziellen Kombinationstherapie höher als bei einer kontinuierlichen Kombinationstherapie; dieser Unterschied war allerdings nicht signifikant. Das (leicht) erhöhte Krebsrisiko durch Östrogen-Gabe wird allerdings mehrfach durch die Verminderung des kardiovaskulären aufgewogen.
Hormonersatztherapie
Praxis-Depesche 15/2000
Neue Fakten zum Brustkrebsrisiko
Eine Fall-Kontroll-Studie mit rund 2 000 Brustkrebs-Patientinnen kommt zu dem Schluss, dass eine Hormonersatztherapie (HET) mit Östrogen und Progesteron das Brustkrebsrisiko deutlich mehr erhöht als eine Östrogen-Monotherapie.
Quelle: Ross, RK: Effect of hormone replacement therapy on breast cancer risk: estrogen versus estrogen plus progestin, Zeitschrift: JOURNAL OF THE NATIONAL CANCER INSTITUTE, Ausgabe 92 (2000), Seiten: 328-332