Neue Erkenntnisse gab es außerdem auch zur Behandlung älterer Personen mit Hypertonie, zum potenziellen Krebsrisiko von Thiaziddiuretika, zum Valsartan-Rückruf sowie zur Chrono- und gerätebasierten Hypertonietherapie. Hier die wichtigsten Erkenntnisse auf einen Blick:
• Systolischer und diastolischer Blutdruck sind unabhängig voneinander assoziiert mit Myokardinfarkt und Schlaganfall. Dem systolischen Blutdruck kommt dabei die größere prognostische Bedeutung zu.
• Zwischen Bluthochdruck und Herzklappenfehlern gibt es einen Zusammenhang, den es allerdings im Detail noch genauer zu klären gilt.
• Blutdruckmessungen über 24 Stunden und in der Nacht sind mit einem höheren Mortalitätsrisiko und einem kombinierten Endpunkt für kardiovaskuläre Ereignisse verbunden. Daher können beide als die wichtigsten Messungen für die Abschätzung des kardiovaskulären Risikos angesehen werden.
• Die allgemeine Reproduzierbarkeit von maskierter und Weißkittel-Hypertonie ist schlecht. Dies legt nahe, dass regelmäßige Blutdruckmessungen (mit verschiedenen Methoden) insbesondere bei dieser Klientel notwendig sind.
• Auch Blutdruckwerte ≤ 140/90 mmHg können mit einem erhöhten Mortalitätsrisiko einhergehen – zumindest war dies bei 80-jährigen oder älteren Patient:innen der Fall, die ein früher aufgetretenes kardiovaskuläres Ereignis aufwiesen.
• Die Nutzen-Risiko-Abwägung einer intensivierten Blutdrucktherapie sollte kritisch und individuell erfolgen. Dies gilt vor allem für ältere Patienten.
• Im Vergleich zu Placebo ermöglicht Patiromer die Gabe von Spironolacton bei mehr Personen mit therapieresistenter Hypertonie und Niereninsuffizienz. Die zusätzliche Anwendung von Patiromer zu Spironolacton war dagegen nicht mit einer verbesserten Blutdruckkontrolle verbunden.
•Die SPYRAL HTN-OFF MED Studie lieferte den Nachweis zur Überlegenheit der kathetergestützten renalen Denervierung zur sicheren Senkung des nicht medikamentös behandelten Blutdrucks. GS