Die Untersuchung erfolgte an Mäusen, die mit SARS-CoV-2 infiziert wurden oder bei denen chemisch eine entsprechende Entzündungsreaktion ausgelöst wurde. Die SARS-CoV-2-Infektion ging mit einer erniedrigten Serotoninkonzentration im Blut einher. Die Forschenden analysierten anschließend Daten von 1.540 Patient:innen mit Long- oder Post-COVID-Syndrom aus unterschiedlichen Kohorten.
Das Ergebnis: Auch bei von Long/Post COVID Betroffenen kann es zu einer erniedrigten Serotoninkonzentration im Blut kommen. Allerdings war der Grad der Serotoninreduktion in den untersuchten Patientenkohorten unterschiedlich stark ausgeprägt und bei einigen gar nicht nachweisbar. Insgesamt aber schlussfolgerte das Autorenteam, dass eine akute COVID-19-Erkrankung häufig zu einer Erniedrigung des Serotoninspiegels führt, die bei schweren, anhaltenden Beschwerden nach einer COVID-19-Infektion anhält.
Grund für den Abfall des Serotoninspiegels
Bei der Virusinfektion kommt es zur verminderten intestinalen Absorption des Serotoninvorläufers Tryptophan – eine essenzielle Aminosäure aus der Nahrung – sowie zu einer Thrombozytenüberaktivierung mit Thrombozytopenie, was die endogenen Serotoninspeicher vermindert, und außerdem zu einem erhöhten MAO-Enzym-vermittelten Serotoninumsatz. Auch konnte gezeigt werden, dass Virus-RNA-induzierte Typ-I-Interferone den Serotoninmangel verstärken, indem sie u. a. die Tryptophanaufnahme im Darm reduzieren.
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