Die chronische Prostatitis ist die häufigste Harnwegsinfektion beim Mann. Trotz langfristiger Antibiotikagabe heilt sie oft nicht ab. Grund ist vermutlich eine nicht genau definierte Prostatabarriere, die die Penetration von Antibiotika ins Gewebe erschwert. Höhere Gewebespiegel als mit dem bislang meist eingesetzten Co-trimoxazol werden mit Ofloxacin erreicht. Eine tierexperimentelle Untersuchung zeigt jetzt, dass nach Injektion Ofloxacin-haltiger Partikel in einen Prostatalappen höhere Ofloxacin-Spiegel im Prostatagewebe erreicht werden als nach zwei- oder vierwöchiger oraler Therapie. Dabei wird das Antibiotikum über eine Zeitspanne von vier Wochen aus den Kapseln freigesetzt. Die Gewebekonzentrationen in beiden Prostata-Lappen unterschieden sich nicht signifikant, obwohl das Antibiotikum nur in einen Lappen injiziert worden waren. Rechter und linker Lappen müssen demzufolge über ein Gefäß verbunden sein, so dass die unilaterale Injektion zu einer gleichmäßigen Verteilung des Antibiotikums in der gesamten Drüse führt. (KA)
Ofloxacin in die Drüse injiziert
Praxis-Depesche 7/2001
Neue therapeutische Möglichkeiten bei chronischer Prostatitis?
Die direkte Injektion von verkapseltem Ofloxacin in die Prostata könnte zukünftig eine neue Therapieoption bei chronischer Prostatitis darstellen. Eine tierexperimentelle Untersuchung brachte Erfolg versprechende Resultate.
Quelle: Bahk, JY: Entration of ofloxacin in canine prostate tissue and prostate fluid after intraprostatic injection of biodegradable sustained-releasing microspheres containing ofloxacin, Zeitschrift: JOURNAL OF UROLOGY, Ausgabe 163 (2000), Seiten: 1560-1564