Systemische Therapie von Nagelmykosen

Praxis-Depesche 2/2002

Neue Therapieoption - bessere Behandlungserfolge

Nagelpilz-Erkrankungen sind keineswegs nur ein kosmetisches Problem. Es handelt sich um eine Infektionskrankheit, die ohne ärztliche Behandlung nicht abheilt.

Viele Patienten und mancher Arzt bagatellisieren Nagelmykosen. Früher galt die Erkrankung als hoffnungsloser Fall. Heute kann sie mit modernen Antimykotika (auch in topischer Anwendung) erfolgreich behandelt werden. Sehr häufig werden allerdings ausgedehnte Onychomykosen mit Befall der Matrix beobachtet. Sie erfordern eine orale Therapie z. B. mit Terbinafin oder Itraconazol. Der Einsatz dieser Substanzen ist aufgrund unerwünschter Arzneimittelwirkungen jedoch limitiert. Seit Mitte September 2001 steht mit der Zulassung von Fluconazol für diese Indikation eine neue Therapieoption zur Verfügung. Das Azolderivat bietet eine Reihe von Vorteilen: Da Fluconazol bereits in relativ niedriger Dosierung von 150 bis 300 mg pro Woche effektiv wirkt, sind unerwünschte Arzneimittelwirkungen deutlich seltener zu erwarten. Daher ist das Präparat insbesondere für die Langzeittherapie geeignet. Die Experten versprechen sich eine einfachere, effektivere und kostengünstigere Bekämpfung von Nagelmykosen. Eine topische Behandlung mit antimykotischem Nagellack sowie sorgfältige Fußpflege tragen darüber hinaus maßgeblich zum Therapieerfolg bei. Ziel der Maßnahmen sind klinisch gesunde, pilzfreie Nägel. Bei konsequenter Anwendung solcher effizienter Strategien kann langfristig ein weiterer Anstieg der Prävalenz von Onychomykosen verhindert werden. (H-M)

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x