Mitralinsuffizienz

Praxis-Depesche 12/2017

Neue Transkatheter-Klappe bewährt sich

Ein Rückfluss durch die Mitralklappe ist bei älteren Patienten häufig. Für die klassische chirurgische Reparatur sind viele Betroffene zu krank. Daher wurden weniger invasive Kathetermethoden entwickelt. Nun wurde ein weiteres Device getestet – mit Erfolg.

Das erste in größerem Umfang eingesetzte Produkt gegen Mitralis-Insuffizienz bei Hochrisiko- oder inoperablen Patienten war das System MitraClip. Jetzt wurde ein neues System (PASCAL TMVr) erstmals in einer multizentrischen Studie am Menschen evaluiert. 23 Patienten im mittleren Alter von 75 Jahren, die an dritt- oder viertgradiger Mitralinsuffizienz litten, wurden mit dem Device behandelt. 96% hatten einen NYHA-Schweregrad III oder IV. Die Implantation mindestens eines Systems verlief bei allen erfolgreich. Bei 96% der Patienten erreichte man damit eine Besserung des Refluxes auf Grad 2 oder besser. Bei 26% wurden zwei dieser Systeme eingesetzt. Einmal trat im Rahmen des Eingriffs ein geringfügiges Blutungsereignis auf, einmal eine TIA. Von einem technischen Erfolg sprach man bei 96% der Behandelten. Drei Patienten (13%) starben innerhalb von 30 Tagen. Fast alle Patienten, die nach 30 Tagen noch lebten, befanden sich nun in NYHA-Klasse I oder II.
Man wird aber noch den langfristigen Verlauf beobachten müssen, vor allem bei sekundärer Mitralinsuffizienz und fortschreitender Anulus-Dilatation. WE
Quelle:

Praz F et al.: Compassionate use of the PASCAL transcatheter mitral valve repair system for patients with severe mitral regurgitation: a multicentre, prospective ... Lancet 2017; 390: 773-80

ICD-Codes: I34.0

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