„Misoprostol ist das wirksamste Medikament zur Geburtseinleitung bei einem unreifen Zervixbefund“, heißt es in der Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe. Trotz seiner Bedeutung für die Geburtshilfe konnte Misoprostol jahrzehntelang nur ‚off label‘ angewendet werden. Dies brachte die bekannten Risiken einer Fehldosierung mit sich, da ein Zerteilen oder Auflösen der 200 μg-Tabletten notwendig war. Durch Zulassung des Misoprostol-Präparats Angusta® konnte dieses Off-Label-Dilemma nun aufgelöst werden. Jede Tablette enthält 25 μg Misoprostol, was eine leitliniengerechte Dosierung erlaubt.
Da Angusta® in Österreich bereits seit März 2021 verfügbar ist, konnte Dr. Patrick Stelzl, leitender Oberarzt für Geburtshilfe am Universitätsklinikum Linz, von Erfahrungen mit dem neuen Produkt berichten. „Wir konnten, wie auch in den einschlägigen Studien, kein statistisch signifikantes Risiko für eine Überstimulation mit Änderung der fötalen Herzfrequenz beobachten, ebenso wenig eine erhöhte Sectiorate oder ein geringerer Apgar-Score beim Neugeborenen“, erläuterte Stelzl im Rahmen der Pressekonferenz zum Produkt-Launch.