Bei einem 73-jährigen Mann mit Übergewicht, Diabetes Typ 2, chronischer Nierenerkrankung sowie Anämie aufgrund einer Angiodysplasie des Dünndarms wurde ein stark schwankender und erhöhter Nüchtern-Plasmaglucosewert festgestellt (288,3 bis 378,4 mg/dl). Auch der HbA1C war mit 1.546 mg/dl zu niedrig. Zudem lagen weitere Blutwerte, wie das Hämoglobin, Ferritin, Kreatinin und Albumin, außerhalb des Referenzintervalls.
Grund für den niedrigen HbA1C-Wert waren die zu niedrigen Hämoglobinwerte sowie die starke Fluktuation von Erythrozyten bedingt durch die gastrointestinalen Blutungen und der damit verbundenen gesteigerten Erythropoese.
Bei der Blutzuckerkontrolle basierend auf dem HbA1C-Wert sollten somit Faktoren, die zu einer Modulation des HbA1C-Spiegels führen können, unbedingt im Auge behalten werden. Dazu zählen u. a. Hämoglobinopathien, Anämien und chronische Nierenerkrankungen. Alternativen zur HbA1C-Überwachung sind ein selbständiges Glucosemonitoring, der Fruktosamin- Test, die Bestimmung des glykierten Albumin- oder des gesamtglykierten Hämoglobingehalts. GH