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Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom (ADHS)

Praxis-Depesche 3/2023

Nicht nur die Psyche leidet

Verschiedene psychiatrische Erkrankungen und Störungen der Entwicklung des Nervensystems, wie z. B. Autismus, können ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen nach sich ziehen. Eine Studie bestätigt einen solchen Zusammenhang nun auch für das Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom (ADHS).

Die prospektive Kohortenstudie umfasste 5.389.519 Proband:innen (51,04 % männlich, Durchschnittsalter 38,44 Jahre). Bei 37.027 Personen (0,68 %) war ein ADHS diagnostiziert. Am Ende des im Mittel 11,8-jährigen Follow up litten 38,05 % der Patient:innen mit ADHS an mindestens einer kardiovaskulären Erkrankung (KVE), während es unter den Patient:innen ohne ADHS 23,57 % waren. Damit hatten ADHS-Patient:innen ein doppelt so hohes alters- und geschlechtsadjustiertes Risiko einer KVE als Proband:innen ohne ADHS (Hazard Ratio, HR 2,05; 95 %-KI 1,98–2,13).

Bei ADHS die kardiovaskuläre Gesundheit im Blick behalten

Die Adjustierung nach Bildungsniveau, Herkunftsland, Typ-2-Diabetes, Adipositas, Dyslipidämie, Schlafstörungen und starkem Rauchen ergab ein immer noch signifikant erhöhtes Risiko einer KVE für ADHS-Patient:innen (HR 1,84; 95 %-KI 1,77–1,91). Auch nach Adjustierung nach psychischen Komorbiditäten blieb der Zusammenhang signifikant (HR 1,65; 95 %-KI 1,59–1,71). Die Einnahme psychotroper Medikamente und eine positive Familienanamnese für eine KVE beeinflussten die Ergebnisse nicht.

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