Möglicher Biomarker für COPD-Schweregrad

Praxis-Depesche 2/2024

NT-proBNP-Spiegel variiert je nach Subtyp

NT-proBNP, ein Biomarker, der von Kardiomyozyten als Reaktion auf kardiale Belastung synthetisiert und sezerniert wird, hat in den letzten Jahren aufgrund seiner potenziellen Rolle bei Atemwegserkrankungen an Aufmerksamkeit gewonnen. Er könnte als Indikator für den Schweregrad der Lungenschädigung, der Entzündung und der kardiovaskulären Belastung bei COPD-Patient:innen dienen. Das zeigt eine aktuelle Übersichtsarbeit aus China.
Praxisfazit
In der Studie zeigten Personen mit stabiler COPD höhere NT-proBNP-Spiegel als Personen ohne COPD. Ein signifikant erhöhter NT-proBNP-Wert wurde außerdem bei akuter Exazerbation gemessen. NT-proBNP war bei COPD-Patient:innen mit pulmonaler Hypertonie und Herzinsuffizienz signifikant höher als bei denjenigen, die nur an COPD litten. Signifikante Unterschiede in den NT-proBNP-Werten gab es auch zwischen überlebenden und nicht-überlebenden hospitalisierten Patient:innen mit akuter Exazerbation. Der NT-proBNPSpiegel könnte sich daher als Biomarker zur Identifizierung von Hochrisikopatient: innen mit COPD eignen.

Das Review schloss insgesamt 29 Studien mit 8.534 Patient:innen ein. Neun Studien haben die NT-proBNP-Werte zwischen Personen mit und ohne COPD verglichen. Das Ergebnis: Personen mit COPD wiesen gegenüber Proband:innen ohne COPD signifikant erhöhte NT-proBNP-Werte auf (standardisierte mittlere Differenz, SMD 0,46; 95 %-KI 0,22– 0,70, p = 0,0002).

Patient:innen mit stabiler COPD zeigten im Vergleich zu gesunden Kontrollgruppen ebenfalls erhöhte NT-proBNP-Werte (SMD 0,51; 95 %-KI 0,13–0,89, p = 0,0092). Die Autor:innen schlussfolgern, dass erhöhte NT-proBNP-Werte mit einem erhöhten COPD-Risiko und mit einem erhöhten Risiko für eine stabile COPD assoziiert sind.

NT-proBNP bei akuten Exazerbationen

Drei der inkludierten Studien untersuchten NT-proBNP-Werte bei akuter Exazerbation (AECOPD) versus stabiler COPD. Gegenüber denjenigen mit stabiler COPD wiesen AECOPD-Betroffene erhöhte NT-proBNP-Werte auf (SMD 1,18; 95 %-KI 0,07–2,29, p = 0,037). Die Heterogenität dieser Daten war allerdings hoch – möglicherweise aufgrund der unterschiedlichen Testmethoden und des erhöhten Alters der Studienpopulationen in einer der Studien.

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