Ernährung bei Typ-2-Diabetes

Praxis-Depesche 10/2017

Nur mehr Aufklärung reduziert Morbidität

Diabetes-Patienten sollten bestmöglich über ihre Erkrankung aufgeklärt sein. Dies betrifft vor allem das große Gebiet der Ernährung. Nur eine aktive und effektive Schulung zu gesunder Ernährung kann Folgeschäden verhindern, so ein aktuelles Review.

Die Studienzusammenfassung ergab, dass vor allem bei Patienten aus Entwicklungsländern das Bewusstsein für ihre Erkrankung und Kenntnisse zum Management fehlen – eine große Herausforderung für die gesundheitlichen Beratungssysteme. Das Augenmerk hauptsächlich auf die Ernährung zu legen, basiert auf Studienergebnissen aus dem asiatischen und arabischen Raum. Denn man stellte fest, dass die Erkrankung fast nur bei wohlhabenden Menschen auftritt, die übermäßig viel Öl, Mehl und Zucker verzehren. Europäische Studien wiesen nach, dass während des Ersten und Zweiten Weltkrieges die Diabetes-Mortalität deutlich gesunken war. So reduzierte sich die Mortalitätsrate in Berlin von 23,1/100 000 im Jahr 1914 auf 10,9 /100 000 im Jahr 1919. In anderen, von keiner Nahrungsknappheit betroffenen Ländern wie Japan oder Nordamerika wurde ein solcher Effekt nicht beobachtet. Die Erkrankungsrate stieg zudem beispielsweise mit einer erhöhten Aufnahme von Fett, Kohlenhydraten, stark zuckerhaltigen Speisen und Getränken sowie rotem Fleisch und gebratenen Lebensmitteln.
Umgekehrt wurde nachgewiesen, dass die vermehrte Aufnahme von Gemüse und Obst, das reich an Antioxidanzien, Nährstoffen und Fasern ist, vor Diabetes schützt. Diese Fakten unterstreichen die Notwendigkeit einer Aufklärung der Bevölkerung über gesunde Ernährung.
Alle Studien stellten fest, dass die Ernährungsumstellung ein integraler Bestandteil des Diabetes-Managements ist. Leider ist dies (vor allem aber nicht nur) in den arabischen Ländern noch ein Wunschtraum. GS
Quelle:

Sami W et al.: Effect of diet on type 2 diabetes mellitus: a review. Int J Health Sci 2017; 11: 65-71

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