Bei dieser Studie handelt es sich um die erste Bevölkerungsstudie, in der die Frage nach einem Zusammenhang zwischen Atemwegserkrankungen und der Inzidenz von entzündlichen Darmerkrankungen im Mittelpunkt stand. In früheren Studien deutete sich eine Verbindung an.
Als Basis für Informationen zu Atemwegs- und chronischen entzündlichen Darmerkrankungen in den Jahren 2001 bis 2006 diente eine Gesundheitsdatenbank. Dazu wurden die Informationen über die in dieser Periode verordneten Medikamente gegen Asthma und COPD analysiert. Es wurden 136 178 Asthma- und 143 904 COPD-Patienten identifiziert.
Die durchschnittlichen Inzidenzen von Morbus Crohn bzw. Colitis ulcerosa in der Asthma- Gruppe lagen bei 23,1 bzw. 8,8 pro 100 000 Personenjahre. Die entsprechenden Inzidenzen in der COPD-Kohorte betrugen 26,2 bzw. 17 Fälle pro 100 000 Personenjahre. Im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung wurde Morbus Crohn in der Gruppe der Asthma-Patienten um 27% und im Kollektiv der COPD-Patienten sogar um 55% häufiger beobachtet. Für Colitis ulcerosa ergab sich im COPD-Kollektiv eine im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung um 30% höhere Inzidenz.
Schon frühere Studien haben auf eine Assoziation zwischen entzündlichen Atemwegs- und Darmerkrankungen hingewiesen. Diskutiert werden genetische oder umweltbedingte Ursachen. Aber auch ähnlich verlaufende, durch das Immunsystem ausgelöste Entzündungsprozesse könnten diese Beziehung erklären. GS