In einer randomisierten Studie wurden 305 Patienten mit fortgeschrittenem metastasierenden Melanom entweder mit Temozolomid (initial 200 mg/m2 für fünf Tage oral, Wiederholung alle 28 Tage) oder Dacarbazin (initial 250 mg/m2 für fünf Tage i.v., Wiederholung alle 21 Tage) behandelt. Der Intention-to-treat-Analyse zufolge betrug die mediane Überlebenszeit in der Temozolomid-Gruppe 7,7 Monate und in der Dacarbazin-Gruppe 6,4 Monate. Die mediane krankheitsfreie Überlebenszeit war unter Temozolomid signifikant länger (1,9 Monate) als unter Dacarbazin (1,5 Monate). Die Therapiesicherheit beider Substanzen war vergleichbar. Temozolomid wurde gut vertragen und führte zu einer nicht-kumulativen, vorübergehenden Myelosuppression spät im 28-Tage-Zyklus. Die häufigsten nicht-hämatologischen Nebenwirkungen waren leichte bis mittelstarke Übelkeit und Erbrechen, die gut auf die übliche antiemetische Therapie ansprachen.
Metastasierendes Melanom
Praxis-Depesche 7/2000
Orale Chemotherapie - neue Option Temozolomid
Das Standard-Chemotherapeutikum beim metastasierenden Melanom ist Dacarbazin. Mit Temozolomid, das zu den Alkylanzien gehört, steht jetzt eine hochwirksame orale Therapiealternative zur Verfügung.
Quelle: Middleton, MR: Randomized phase III study of temozolomide versus dacarbazine in the treatment of patients with advanced metastatic malignant me, Zeitschrift: JOURNAL OF CLINICAL ONCOLOGY, Ausgabe 18 (2000), Seiten: 158-166