Aussichtsreiche Therapie?

Praxis-Depesche 10/2001

Pallidotomie: ermutigende Ergebnisse

Kanadische Neurologen stellen die Studienlage zur Pallidotomie in der Behandlung des idiopathischen Parkinson-Syndrom dar. Bei guten mittelfristigen Ergebnissen lassen sich Langzeit-Wirksamkeit und -Sicherheit derzeit kaum beurteilen.

Das Datenmaterial stammte von fast 2000 Patienten aus 85 Studien, die an 40 Zentren in zwölf Ländern durchgeführt wurden. Unilateral operiert wurden 1735 Patienten (88,6%), bilateral 224 (11,4%). Das Durchschnittsalter lag bei etwa 61 Jahren, die Krankheitsdauer betrug durchschnittlich 12,3 Jahre. Die Behandlungsergebnisse nach der Unified Parkinson's Disease Rating Scale (UPDRS) wurden nach sechs Monaten in 501 Fällen (25,6%), nach einem Jahr in 218 (11,1%) und nach zwei Jahren in nur 59 Fällen (3%) dokumentiert. Bei schwankendem Gesamteffekt der Therapie ergaben sich übereinstimmend Besserungen der motorischen Funktionen und der medikamentös induzierten Dyskinesien: Nach sechs Monaten (zwölf Monaten) betrug die Besserung der motorischen UPDRS-Scores im Off durchschnittlich 40,6% (45,3%). Die mittlere Besserung der kontralateral zur Operationsseite auftretenden Dyskinesien im On lag nach sechs Monaten bei 73,5%, nach einem Jahr bei 86,4%. Zugleich besserten sich kontralateral die Rigidität (um 55 bis 63%) und der Tremor (um 55 bis 95%) sowie die Alltagsaktivitäten (um ca. 35%). Die Gesamtmortalität betrug 0,4%, die Rate persistierender unerwünschter Effekte wurde auf 14% geschätzt. Ernste Nebenwirkungen wie zerebrale Blutungen (1,7%), persistierende Muskelschwäche (0,9 bis 1,3%) und persistierende Gesichtsfelddefekte (1,5%) traten bei insgesamt 5,3% der Patienten auf.

Quelle: Alkhani, A: Pallidotomy for parkinson disease: a review of contemporary literature., Zeitschrift: JOURNAL OF NEUROSURGERY, Ausgabe 94 (2001), Seiten: 43-49

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