Akutes Koronarsyndrom

Praxis-Depesche 6/2022

PCSK9-Inhibitoren früher einsetzen!

Statine, Ezetimib und PCSK9-Hemmer – mit den verfügbaren Therapieoptionen ist auch bei Hochrisiko-Patient:innen nachweislich eine starke LDL-C-Senkung möglich. Dass in der Praxisrealität aber nur wenige den empfohlenen LDL-Zielbereich erreichen, ist u. a. der Tatsache geschuldet, dass oft erst spät zu Ergänzungstherapien gegriffen wird. Dabei wirkt sich der frühe Einsatz einer kombinierten Therapie besonders günstig auf das Outcome aus.
Aktuelle Leitlinien für die Behandlung von Fettstoffwechselstörungen fordern eine frühe Erreichung des LDL-C-Zielwerts, weshalb man bei Patient:innen mit akutem Koronarsyndrom (ACS) auch früh, nämlich bereits vier bis sechs Wochen nach dem Ereignis, den Einsatz von PCSK-9-Inhibitoren erwägen sollte, wenn Statine und Ezetimib für die Zielwerterreichung nicht ausreichen. Denn je früher und stärker die LDL-C-Reduktion nach Myokardinfarkt erfolgt, desto günstiger wirkt sich das auf das kardiovaskuläre Risiko und die Mortalität aus.
Der PCSK9-Inhibitor Alirocumab kann nachweislich zu einer effektiven LDL-CSenkung beitragen, betonte Prof. Michael Lehrke, Aachen, im Rahmen einer Veranstaltung von Sanofi. Daten der Studie PACMAN-AMI belegen die günstige Wirkung des PCSK9-Hemmers im Gefäß: 300 Personen mit akutem Myokardinfarkt wurden bei Baseline sowie nach 52-wöchiger lipidsenkender Therapie (Statin, Ezetimib plus Alirocumab oder Placebo) per intravenösem Ultraschall untersucht. Alirocumab führte nicht nur zu einer stärkeren LDL-C-Senkung als Placebo (23,6 vs. 74,4 mg/dl), sondern auch zu einer doppelt so starken Verringerung des Plaquevolumens (2,1 vs. 0,9 %) und zu einer insgesamt günstigeren Plaquekomposition. OB
Quelle: Fachpressekonfernz: „PCSK9-Hemmer: Lipidsenker seit einem Jahr wieder auf dem Markt“, 3.5.2022 Veranstalter: Sanofi Alirocumab: Praluent®
ICD-Codes: I24.9

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