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Praxis-Depesche 12/2009

Peinliche Schuppen, Juckreiz - die seborrhoische Dermatitis lindern

Zwei italienische Ärzte nehmen sich des Themas an, das den Patienten neben mäßigem Pruritus soziales Unbehagen bereiten kann. Dies gilt besonders für die Kopfschuppen, mit denen mangelnde Hygiene assoziiert wird. Betroffene müssen mit chronisch-rezidivierendem Verlauf rechnen; Läsionen verschwinden evtl. nicht ganz.

Prädilektionsstellen der entzündlichen Erkrankung sind an Talgdrüsen reiche Regionen. Charakteristisch sind schuppende, schlecht abgegrenzte erythematöse Stellen mit starken Unterschieden in Ausmaß und Morphologie je nach Lokalisation. In der akuten Phase bedecken (z.T. fettige, gelbliche) Schuppen eine leicht feuchte Oberfläche. Die Kopfhaut ist fast immer betroffen; nach Häufigkeit folgen Gesicht, Brust und intertriginöse Bereiche. Eine Blepharokonjunktivitis kann auftreten – auch isoliert. Selten finden sich abgegrenzte Läsionen am männlichen Genitale. Moderat jucken gewöhnlich nur die Kopfhaut und der äußere Gehörgang.

Die seborrhoische Dermatitis (SD) gilt als eine der häufigsten Dermatosen – bei unklarer Prävalenz wegen fehlender Kriterien für Diagnose und Schweregrad. Eine kindliche Form (Milchschorf), die i. d. R. Kopfhaut, Gesicht und Windelbereich betrifft, zeigen bis zu 70% der Neugeborenen in den ersten drei Monaten; sie verschwindet normalerweise im ersten Jahr. In den USA (NHANES, 1971-1974) fand ein Dermatologe 11,6% Betroffene und bei 2,8% Behandlungsbedarf, v. a. im Alter von 35 bis 44 Jahren.

Häufiger und schwerer ist die SD bei HIV-Infizierten. Sie lässt sich hier durch HAART beeinflussen. Über Stress als Trigger wurde berichtet, doch gibt es keine gesicherten Daten. Zwar geben Patienten oft Besserung durch Sonnenlicht an, doch leiden Bergführer häufiger an SD. Eine ähnliche Dermatitis kann im Gesicht (Schutzmaske!) unter Psoralen plus UVA entstehen.

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