Brustkrebs in situ

Praxis-Depesche 11/2000

Plädoyer für Lokalexzision plus Radiotherapie

Das duktale Karzinom in situ (DCIS) der Brust wird immer öfter bei der Mammographie entdeckt. Obwohl man diese kleinen invasiven Tumoren sehr gut brusterhaltend operieren kann, ist die totale Mastektomie heute noch Mittel der Wahl.

Frauen mit einem DCIS, dessen Durchmesser kleiner als 5 cm war, wurden einer kompletten lokalen Exzision der Läsion unterzogen und anschließend randomisiert in zwei Gruppen aufgeteilt: 503 Patientinnen erhielten keine Nachbehandlung, bei 507 Patientinnen wurde nach der OP fünf Wochen die Brust mit insgesamt 50 Gy bestrahlt. In der Nachbeobachtungszeit (4,25 Jahre) entwickelten 83 Patientinnen der nicht weiter behandelten Gruppe ein Rezidiv, davon 40 einen invasiven Brustkrebs. In der Radiotherapiegruppe betraf dies 53 Frauen, davon 24 mit einem invasiven Tumor. Das Risiko, ein Rezidiv zu erleiden, war in der Radiotherapiegruppe signifikant reduziert. (bk)

Quelle: Julien, JP: Radiotherapy in breast-conserving treatment for ductal carcinoma in situ: first results of the EORTC randomised phase III trial, Zeitschrift: THE LANCET, Ausgabe 355 (2000), Seiten: 528-533

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