In Deutschland wird nur eine Minderheit der Hochdruck-Patienten ausreichend behandelt. Können Leitlinien diese Situation verbessern? Die Autoren der überarbeiteten Leitlinien der Hochdruckliga hoffen, einen Beitrag zur Entschärfung dieses Risikofaktors zu leisten.
Die Hochdruckliga hat mit den Europäischen Fachgesellschaften für Hypertonie und Kardiologie (ESH, ESC) neue Leitlinien erarbeitet, mit deren Hilfe die Behandlung des Hochdrucks und die Prophylaxe seiner Folgeerkrankungen verbessert werden sollen. Die aktuelle Situation ist unbefriedigend. Sogar bei vielen Hochdruckpatienten mit einer Herzkrankheit müsste die Blutdruckeinstellung verbessert werden. Das zeigt z. B. so genannte Snap-Shot-Register, ein Projekt des Bundesverbands niedergelassener Kardiologen.
Sprachregelung
Die Bezeichnungen „leichte“ oder „mäßige“ Hypertonie sind unter Hypertensiologen inzwischen verpönt. Ob ein bestimmtes Blutdruck-Niveau zum Risikofaktor wird, hängt stark von anderen begleitenden Riskofaktoren ab. Deshalb bevorzugt man die Bezeichnung „Stufe“ oder „Grad“ von 1 bis 3. Als „hoch normal“ gilt der Bereich 130/85 bis 139/89 mmHg. Das kann für einen Diabetiker mit KHK schon längst zu viel sein. Von „Grenzwert-Hypertonie“ spricht man nicht mehr. Weiterhin relevant ist jedoch die „isolierte systolische Hypertonie“ (systolisch 140 mmHg oder mehr, diastolisch unter 90 mmHg).
Als Zielwerte für die Blutdrucksenkung gelten nach wie vor 140/90 mmHg, wenn zusätzliche Risikofaktoren fehlen. Bei Diabetikern sollte man unter 130/80 kommen, bei Niereninsuffizienz und starker Proteinurie unter 125/75 mmHg.
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