Darm-Lungen-Achse und Covid-19

NATUR+PHARMAZIE 4/2021

Probiotika haben Einfluss auf Immunsystem und Atemwegsinfektionen

Relativ neu – und durch die Corona-Pandemie verstärkt angestoßen – sind Untersuchungen zu Zusammenhängen zwischen dem gastrointestinalen Immunsystem, dem Mikrobiom und der Lungenfunktion. Interessant ist dieser Austausch z. B. im Hinblick auf den Einsatz von lebenden Bakterienstämmen zur Vorbeugung von Infekten der Atemwege sowie die Verkürzung der Krankheitsdauer. Eine Studie testete ein Probiotikum bei Covid-19-Patient:innen.
Prof. Dr. med. Harald Renz von der Philipps Universität Marburg, sprach im Rahmen einer Pressekonferenz der Firma Dr. Kade am 21.09. über die Schlüsselrolle des Mikrobioms bezüglich Immunsystem und Stoffwechsel. Beachtet man die hohe Diversität des gastrointestinalen Mikrobioms, sind nur wenige Bakterienstämme in der Lage, immunmodulatorische Wirkungen zu erzielen. Da Effekte stammspezifisch sind, sollte im Rahmen eventueller prophylaktischer oder therapieunterstützender Interventionen über Nahrungsergänzungsmittel auf die enthaltenen aktiven Bakterienkulturen geachtet werden.
Das neue Panabiotics®Immun aB21 enthält eine neue, speziell ausgewählte und patentierte Kombination aus 4 aktiven Bakterienstämmen und Vitamin D. Diese Bakterienkombination wurde in einer prospektiven, randomisierten, placebokontrollierten und 4-fach verblindeten Studie erstmals bei COVID-19 Patienten getestet. Die Dauer der typischen COVID-19-Symptome sowie Laborparameter wie die Bildung von SARS-CoV-2-spezifischem IgM und IgG, die Viruslast und Lungenveränderungen auf Röntgenbildern wurden nach dem Brixia- Score bewertet. Die tägliche Verabreichung der Kombination (mind. 2 x 109 KbE/Kapsel, in einem Verhältnis der Stämme von 3 : 1 : 1 : 1) reduzierte die durchschnittliche Symptomdauer im Vergleich zu Placebo von 18 Tagen (95 % CI: 16,5–19,5) auf 13 Tage (95 % CI: 12,5–13,5). Die Verabreichung des Probiotikums erhöhte sowohl die SARS-CoV2-IgM- als auch die SARS-CoV2-IgG-Spiegel an den Tagen 15 und 30 signifikant (beide p < 0,001). Die Unterschiede (Symptomverkürzung und Antikörperbildung) waren im Vergleich zu Unterschieden in den beiden Studiengruppen zu Studienbeginn stabil.

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