Prostatakarzinom

Praxis-Depesche 6/2014

PSA-Screening auch noch nach 60?

Zu den umstrittenen Früherkennungsmaßnahmen gehört das PSA-Screening. Man kann damit zwar die Prostatakarzinom-Mortalität reduzieren, aber um den Preis von Überdiagnostik und Übertherapie.

Um das Nutzen-Schaden-Verhältnis der Maßnahme zu verbessern, wäre es wünschenswert, das Screening auf die Männer zu konzentrieren, die das höchste Risiko für Tod durch diesen Krebs tragen. Ein derartiger Ansatz geht von der Tatsache aus, dass die basalen PSA-Werte stark mit der späteren Mortalität an dem Krebs korrelieren. Dieses Konzept verfolgte eine multinationale Arbeitsgruppe, die sich auf die Daten zweier Kohorten stützte: einer Göteborg-Screening-Studie, in der Männer im Alter von 50 bis 64 Jahren auf PSA-Screening oder nicht randomisiert wurden, und ein Malmö-Projekt, bei dem im Jahr 1921 geborene Männer bis zum Alter von 75 Jahren ohne PSA-Screening geblieben waren.

Die basalen PSA-Werte (soweit gemessen) lagen in 71,7% der Fälle unter 2 ng/ml. Bei Teilnehmern im Alter von 60 Jahren mit einem PSA unter 2 fand man 767 zusätzliche Krebsfälle pro 10 000, registrierte aber keine Abnahme der Prostatakrebs-Mortalität. Lag das PSA über 2, führte das Screening zu einer starken Reduktion der Mortalität. Bei ihnen bewirkte ein Screening von nur 23 Männern innerhalb von 15 Jahren die Vermeidung eines Krebstodesfalles.

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