Koronare Herzerkrankung

Praxis-Depesche 3/2018

Psychische Störungen erhöhen die Mortalität

Patienten mit KHK leiden häufig an psychischen Störungen, die sich z. B. in vermehrtem Ärger, Feindseligkeit, sozialer Isolation, Stress, Ängsten, Schlafstörungen und Depressionen manifestieren können. Dies ist für die Betroffenen aber nicht nur belastend, sondern auch ein Mortalitätsrisiko.

Zu diesem Ergebnis kam eine Datenanalyse von 5363 KHK-Patienten im Alter von ≥30 Jahren, die in den Jahren 1994 bis 2010 an der Mayo Clinic in Minnesota einem körperlichen Belastungstest unterzogen wurden. Psychische Erkrankungen lagen bei 804 bzw. 15% der Patienten vor. Im Schnitt waren diese Patienten etwas jünger (61 vs. 63 Jahre) und häufiger weiblich (30 vs. 20%) als KHK-Patienten ohne psychische Diagnose. Komorbiditäten kamen bei den psychisch belasteten Patienten ebenfalls häufiger vor; einen Diabetes wiesen 20 vs. 16% auf, Hypertonie 52 vs. 47%, Adipositas 41 vs. 35%, und 10 vs. 7% waren Raucher. Gegenüber der Kontrollgruppe wiesen Patienten mit psychischer Störung auch signifikant häufiger eine geringe körperliche Belastbarkeit auf (74 vs. 85%).
Über eine durchschnittliche Follow-up- Dauer von knapp zwölf Jahren verstarben insgesamt 38% der KHK-Patienten. Dabei war das Vorliegen psychischer Erkrankungen mit einem signifikant um 52% höheren Mortalitätsrisiko verbunden, unabhängig vom Alter, Geschlecht und der Komorbiditätslast der Patienten. Folglich stellen psychische Störungen einen Risikofaktor für die Mortalität von KHK-Patienten dar. OH
Quelle:

Johnson C et al.: Coronary artery disease patients with concurrent ... J Am Coll Cardiol 2017; 69(11): 35

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