In einer japanischen Studie wurden 19 Patienten zwischen 15 und 63 Jahren untersucht, die wegen maligner Bluterkrankungen eine PBSCT bekommen sollten. Vor Beginn der Chemotherapie wurde bei allen Patienten ein 12-Kanal-Elektrokardiogramm erstellt und die QT-Dispersion bestimmt. Die QT-Dispersion ist die Differenz zwischen der längsten und der kürzesten QT-Zeit. In den ersten acht Tagen der Chemotherapie entwickelten fünf der 19 Patienten eine akute Herzinsuffizienz. Die Medianwerte von QT-Dispersion und korrigierter QT-Dispersion waren bei ihnen signifikant größer als bei Patienten ohne diese Komplikation. Alle Patienten mit Herzinsuffizienz wiesen eine korrigierte QT-Dispersion von mehr als 44,5 ms auf, diejenigen ohne Herzversagen von höchstens 42,6 ms, d. h. die absoluten Werte der beiden Gruppen überlappten nicht. Die korrigierte QT-Dispersion zeigt lokale Schäden oder multifokale Degenerationen des Herzmuskels offenbar früher an als das Echokardiogramm.
Cyclophosphamid bei Stammzell-Transplantation
Praxis-Depesche 17/2000
QT-Dispersion zeigt Herzinsuffizienz-Risiko an
Vor der Transplantation peripherer Stammzellen (PBSCT) wird u. a. hochdosiertes Cyclophosphamid eingesetzt, das kardiotoxisch wirkt. Wie kann das Risiko für eine akute Herzinsuffizienz abgeschätzt werden?
Quelle: Nakamae, H: QT dispersion as a predictor of acute heart failure after high-dose cyclophosphamide, Zeitschrift: THE LANCET, Ausgabe 355 (2000), Seiten: 805-806