Fremdkörper in den Atemwegen

Praxis-Depesche 12/2014

Ran an die Magill-Zange

In Japan ist Erstickung die zweithäufigste Form des Unfalltodes. Häufig ist Fremdkörperbedingte Asphyxie, die unbehandelt im Herzkreislaufstillstand endet, die Ursache. Mit der Magill-Zange bewappnet kann sich der Notarzt helfen.

Das Heimlich-Manöver zur Entfernung von Fremdkörpern aus dem Atemtrakt kennt man. Weniger bekannt ist die Magill-Zange. Wie gut sich diese beim Notarzteinsatz aufgrund Herzkreislaufstillstand durch Atemwegsobstruktion bewährt, untersuchte eine Studie in Osaka. Aus den Ambulanzprotokollen der 2,6-Millionen- Stadt wurden alle Fälle von Fremdkörper-bedingten Atemwegsobstruktionen (FBAO) zwischen 2000 und 2007 analysiert. Untersucht wurde, inwiefern die Magill-Zange und andere Faktoren zu einem Überleben mit neurologisch günstigem Outcome beitragen konnten. Als neurologisch günstig galt eine mittlere bis gute zerebrale Leistungsfähigkeit („cerebral performance category“ CPC 1 oder 2). Die Nachbeobachtungszeit betrug einen Monat.

2354 Patienten (0,2%), meist Kinder oder Ältere, erlitten im untersuchten Zeitraum eine FBAO. Bei knapp 20% (466) lag bei Eintreffen des Notarztes ein Herzkreislaufstillstand vor, der in 344 Situationen von Umstehenden bezeugt wurde. Etwa zwei Drittel der Obstruktionen befanden sich in Larynx oder Pharynx. In diesen Fällen erwies sich der Einsatz der Magill-Zange als unabhängiger Prädiktor für ein Überleben mit neurologisch günstigem Outcome (16,4% vs. 4,3% mit bzw. ohne Magill-Zange, OR 3,96; 95% KI 1,21-13,00, p=0,023).

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