Rasche Affektstabilisierung verbessert Prognose

Die gute Compliance atypischer Neuroleptika fördert von Anfang an das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und psychotischen Patienten. Damit wird Rezidiven entgegengewirkt, die insgesamt zu einer Verschlechterung der Krankheitszustände führen, weil neue Ausbrüche die Psychosen verstärken, die Zeitspanne bis zur klinischen Restabilisierung verlängern und das Risiko der Therapieresistenz erhöhen. Vor der Therapie muss eine sorgfältige Diagnose stehen, die den Typ der Psychose und die aktuelle Phase sichert. Bei akuten Krankheitsphasen ist eine schnelle therapeutische Wirkung oft besonders wichtig. Als erstes atypisches Neuroleptikum hat Olanzapin im Sommer 2001 eine europäische Zulassung für eine intramuskulär applizierbare Darreichungsform bekommen, die vom vierten Quartal an auch in Deutschland zur Verfügung steht. Mit der neuen i.m.-Form wird die Einsetzbarkeit von Olanzapin bei akuten psychotischen und manischen Zuständen verbessert, weil sie zu einem sehr schnellen Wirkungseintritt führt. In Studien mit schizophrenen sowie mit akut agitierten Patienten mit einer Manie bzw. einer Demenz hat sich gezeigt, dass die Wirkung bereits 15 Minuten nach der Erstinjektion einsetzte, jedoch nach zwei Stunden noch ebenso vorhanden war, wie beipielsweise die Wirkung einer Injektion des klassischen Neuroleptikums Haloperidol oder des Benzodiazepins Lorazepam. Olanzapin i.m. wurde zudem von allen Patienten sehr gut vertragen. Bei den bisher behandelten Patienten traten keine akuten Dystonien auf, seltener als bei Vergleichssubstanzen extrapyramidal-motorische Störungen und keine klinisch relevanten elektrophysiologischen Veränderungen. Mit der neuen Darreichungsform erweitert sich die Anwendung von Olanzapin auf die Akuttherapie von Schizophrenien, bipolaren Störungen und gemischten Psychosen. (LM)