Für die Kohortenstudie wurden die Daten von 139.896 Personen berücksichtigt, die an der Prostate, Lung, Colorectal, and Ovarian Cancer Screening Trial Studie (1993- 2001) teilgenommen hatten. Die Patient: innen waren zu Beginn mindestens 65 Jahre alt oder erreichten das 65. Lebensjahr während der Beobachtungszeit. 51,4 % der Studienteilnehmer:innen waren Frauen. Im Fokus der Studie standen die Fragen, wie häufig die Patient:innen an bestimmten Krebsarten (Blasen-, Mamma-, Ösophagus-, Magen-, Pankreas- und Endometriumkarzinom) erkrankten und wie häufig sie daran verstarben.
Während des Studienzeitraumes erkrankten 32.580 Studienteilnehmer:innen an Krebs. Blasenkrebs wurde bei 1.751 (5,4 %) Patient:innen diagnostiziert, ein Mammakarzinom bei 4.552 (14,0 %), ein Ösophaguskarzinom bei 332 (1,0 %), Magenkrebs bei 397 (1,2 %), ein Pankreaskarzinom bei 878 Personen (2,7 %) und ein Endometriumkarzinom bei 716 Patient:innen (2,2 %).
Kein Zusammenhang ergab sich für die Inzidenz der verschiedenen Krebserkrankungen und der Einnahme von Acetylsalicylsäure (ASS). Eine multivariate Regressionsanalyse zeigte jedoch, dass die regelmäßige ASS-Einnahme (mindestens dreimal pro Woche) mit einer günstigeren Prognose einherging. Dies betraf die Patient:innen mit Blasen- und Mammakarzinom, deren Mortalitätsrisiko um 33 % (Hazard Ratio [HR]: 0,67; 95 %-KI: 0,51 - 0,88) bzw. 25 % (HR: 0,75; 95 %-KI: 0,59 - 0,96) verringert wurde. Für die anderen Krebsarten wurde dieser Zuammenhang nicht festgestellt. Ähnliche Resultate ergaben sich, wenn jegliche ASS-Einnahme vs. keine ASS-Anwendung betrachtet wurde. Hier ging das Mortalitätsrisiko um 25 % beim Blasenkarzinom bzw. 21 % beim Mammakarzinom zurück. Die Ergebnisse blieben auch nach Adjustierung auf Faktoren wie Raucherstatus oder Begleiterkrankungen bestehen. Der Mechanismus bezüglich des potenziellen protektiven Effekts von ASS bei Krebs wurde in dieser Studie nicht untersucht. GS