Keine Angst vor der eitrigen Follikulitis bei Neugeborenen

Praxis-Depesche 6/2002

Richtige Diagnostik erspart unnötige Therapie

Wenn im frühen Kindesalter eitrige Hautausschläge auftreten, wird oft schnell zu Antibiotika gegriffen. Denn es gibt selbstlimitierende Erkrankungen wie die neonatale eosinophile eitrige Follikulitis (EPF), die keiner besonderen Therapie bedürfen, wie englische Dermatologen anhand einer Kasuistik erläutern.

Die EPF ist eine seltene Erkrankung im frühen Kindesalter, die schon kurz nach der Geburt auftreten kann. Bei einem weiblichen Neugeborenen zeigten sich bereits am ersten Lebenstag eitrige Ausschläge an Kopf, Stirn, Rumpf und Extremitäten, so dass nach drei Tagen mit einer Penicillin-Behandlung über 48 Stunden begonnen wurde - allerdings ohne Erfolg. Der Ausschlag manifestierte sich über sechs Monate, und heute - im Alter von drei Jahren - ist das Mädchen symptomfrei. Um die EPF von anderen Hautausschlägen wie z. B. Infektionen, dem toxischen neonatalen Erythem oder einer Langerhans-Zell-Histiozytose unterscheiden zu können, sind Hautabstriche und -biopsien unerlässlich. Denn nur dadurch lassen sich eosinophile Infiltrationen nachweisen, die beweisend für die neonatale eosinophile eitrige Follikulitis sind.

Quelle: Buckley, DA: Neonatal eosinophilic pustular folliculitis, Zeitschrift: CLINICAL AND EXPERIMENTAL DERMATOLOGY, Ausgabe 26 (2001), Seiten: 251-255

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