Für eine Recherche in den Niederlanden wurden Studien analysiert, die sich mit dem Zusammenhang zwischen hypertensiver Retinopathie, kardiovaskulären Risikofaktoren und arterieller Hypertonie beschäftigen. Die Beurteilung von mikrovaskulären Veränderungen der Retina hängt stark vom Untersucher ab. Die positiven und negativen Voraussagen für einen Zusammenhang zwischen Blutdruck und hypertensiver Retinopathie waren in den analysierten Studien niedrig. Auch die Assoziationen zwischen kardiovaskulären Risikofaktoren und mikrovaskulären retinalen Veränderungen waren nicht eindeutig. Allerdings konnte eine Verbindung zwischen der Retinopathie und einem erhöhten Schlaganfallrisiko gefunden werden. Dieses Risiko war allerdings auch für normotensive Patienten mit Retinopathie erhöht. Die routinemäßige Funduskopie bringt wenig zusätzliche Information bei der Behandlung von Hochdruckpatienten. Sie sollte daher nur bei Verdacht auf hypertensiven Notfall empfohlen werden. (MO)
Hypertonie
Praxis-Depesche 23/2005
Routine-Funduskopie nicht erforderlich
Oft wird empfohlen, bei Patienten mit Hypertonie eine Funduskopie durchzuführen. Der Nutzen dieser Untersuchung ist jedoch umstritten.
Quelle: van den Born, BJH: Value of routine funduscopy in patients with hypertension: systematic review, Zeitschrift: BRITISH MEDICAL JOURNAL, Ausgabe 331 (2005), Seiten: 73-76