Chronischer Schlafmangel gilt in vielen Industrieländern als Volkskrankheit. An der empfohlenen Schlafdauer von sieben bis neun Stunden pro Nacht hat sich seit Jahrzehnten nichts geändert. Unser Umgang mit der wertvollen Auszeit für den Körper ist jedoch zunehmend schlechter geworden. Womöglich ein großer Fehler, so eine neue Studie.
Mehr als ein Drittel der US-Bürger gibt in Befragungen an, weniger als sechs Stunden pro Nacht zu schlafen. Dabei ist aus unzähligen Studien bekannt, dass Schlafmangel und eine schlechte Schlafqualität mit diversen Gesundheitsproblemen, darunter auch
Adipositas, assoziiert sind. In der SluMBER-Studie versuchte man daher, die Schlafdauer 42 Erwachsener im
Alter von 18 bis 64 Jahren von initial im Schnitt fünf bis sieben Stunden zu erhöhen. Hierfür erhielten die Probanden eine individualisierte Schlafhygiene-Beratung. Nach vier Wochen konnte die Interventionsgruppe ihre Schlafzeit im Vergleich zu einer nicht beratenen Kontrollgruppe signifikant steigern. Die empfohlenen sieben bis neun Stunden
Schlaf wurden hierbei jedoch noch nicht erreicht.
Die Auswertung der während der Studie geführten Ernährungs-Tagebücher ergab eine Assoziation einer längeren Schlafdauer mit einem geringeren Konsum von Zucker, Fett und Kohlenhydrate.
Die Erklärungsversuche für den Zusammenhang zwischen Schlafmangel und Gewicht sind vielfältig, aber bisher noch nicht eindeutig geklärt, so die Autoren. Eine längere Schlafzeit könnte nach diesen Erkenntnissen allerdings ein Ansatz in der Therapie von
Übergewicht sein.
SB