Im Rahmen einer multizentrischen Studie wurden 9748 Patienten mit einer akuten kardialen Dekompensation, die zwischen 1995 und 2004 stationär behandelt wurden, bis 2010 nachbeobachtet. Von ihnen hatten 35,9% zusätzlich eine
COPD. Zum Zeitpunkt der Krankenhausentlassung hatten signifikant weniger Patienten mit
COPD eine leitliniengerechte kardiale Therapie inklusive Betablocker und RAAS-Inhibitoren wie ACEHemmer und AT1-Blocker erhalten als solche ohne
COPD. Bezüglich der intrahospitalen Mortalität ergaben sich keine wesentlichen Unterschiede zwischen den beiden Patientengruppen (7,9% mit
COPD vs. 6,8% ohne
COPD). Doch im weiteren Verlauf zeigte sich eine zunehmend bessere Prognose bei den Patienten ohne
COPD. Nach 30 Tagen betrug die Sterberate bei Patienten mit
COPD 9,6% im Vergleich zu 7,6% bei den Patienten ohne
COPD. Die Vergleichszahlen nach einem Jahr waren 41,8% vs. 34,9% und nach fünf Jahren 81,5% vs. 72,0%.
Mit anderen Worten: Die Einjahresüberlebensrate war bei begleitender
COPD um den Faktor 1,1, nach fünf Jahren sogar um den Faktor 1,4 erhöht. Die größten Defizite bei der medikamentösen Herzinsuffizienz-Therapie bestanden bei den Betablockern, auch wenn im Verlauf der Studie die medikamentöse Therapie der Herzinsuffizienz kontinuierlich besser wurde. Davon profitierten vorrangig die
COPD-Patienten. Inwieweit die erhöhte Mortalität der schlechteren medikamentösen Versorgung der Herzinsuffizienz oder der
COPD-Begleiterkrankung geschuldet ist, bleibt offen.
PS