Die Frau litt unter Coombs-positiver autoimmuner hämolytischer Anämie und hatte metastasierenden Brustkrebs. Ein Hirn-MRT offenbarte mehrere kleine Stellen mit eingeschränkter Diffusion, was auf einen kardioembolischen Schlaganfall mit Mikroblutungen hinwies. Die Morphologie ihrer Karotiden und Wirbelarterien war unauffällig und auch Herzrhythmus, Größe sowie Funktion der Herzkammern und -klappen normal.
Im Ultraschall sah man allerdings in allen vier Herzkammern ein schneeflockenartiges Rauschen mit rascher Strudelbewegung (bei 2,5 MHz und Normal-Kontrast). Im Blutausstrich kam es zur Auto-Agglutination der Erythrozyten mit Rouleau-Bildung und Makroaggregaten von bis zu 100 μm Länge. Erythrozyten- Sedimentationsrate, D-Dimer und Fibrinogen waren erhöht und die Patientin war dehydriert. Drei Tage nach einer 48-stündigen i.v.- Flüssigkeitszufuhr verschwanden sowohl Schwäche im Arm als auch renale Beeinträchtigung. Auch die Zahl der intrakardialen Flocken ging zurück.
Der bilaterale embolische Schlaganfall wurde vermutlich durch die Kombination aus Langstreckenflug, hyperkoagulativem Status durch die Malignität und ihrer Anämie-bedingten Neigung zur Auto-Agglutination verursacht. In diesem Fall führte die sehr starke Hyperkoagulation zu Flockenbildung. OH