Prostatakarzinom

Praxis-Depesche 1/2014

Schonende Therapien – zu viel des Guten?

Die Folgen konventioneller Therapiemethoden stehen oft in einem Missverhältnis zum geringen Mortalitätsrisiko lokalisierter Prostatakarzinome. In den letzten Jahren wurden Behandlungsvarianten entwickelt, die weniger Schaden anrichten sollen.

Entscheidende Fortschritte bei der schonenden Behandlung des Prostatakarzinoms stellen die intensitätsmodulierte Radiotherapie (IMRT) und die Roboter-Prostat­ektomie dar. Es könnte aber sein, dass diese Methoden zunehmend bei Patienten eingesetzt werden, die a priori ein so kleines Prostata-Mortalitätsrisiko haben (oder ein so hohes Risiko, an einer anderen Ursache zu sterben), dass eigentlich noch geringere Eingriffe (Lokaltherapie oder beobachtendes Zuwarten) angesagt wären.

Eine amerikanische Arbeitsgruppe analysierte die Entwicklung anhand von Medicare-Kranken­akten. Im Zeitraum zwischen 2004 und 2009 nahm der Einsatz „fortgeschrittener Technologien“ bei Patienten mit Niedrigrisiko-Prostatakrebs von 32% auf 44% zu; bei Patienten mit hohem Risiko einer anderweitigen Mortalität gab es einen Anstieg von 36% auf 57%. Kamen beide Faktoren zusammen, waren es 25% und 34%. Bei allen Patienten, bei denen die Wahrscheinlichkeit gering war, dass sie am Prostatakrebs sterben würden, registrierte man einen Anstieg von 13% auf 24%.

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