Melanom und Gravidität

Praxis-Depesche 5/2008

Schwangerschaft beeinflusst die Prognose nicht

Seit Jahrzehnten sorgen sich Ärzte um mögliche negative Einflüsse von Schwangerschaft und Hormontherapie auf die Entwicklung von Pigmentnävi und malignen Melanomen. Heutzutage ist das Problem noch bedeutender, da viele Frauen ihre Schwangerschaften erst in späteren Jahren erleben und so eine Melanomdiagnose in der Gravidität viel wahrscheinlicher wird. Die häufigsten Fragen zu diesem Thema beantwortet eine Übersicht aus den USA.

Es ist nicht normal, dass sich Pigmentnävi, wie manche glauben, in der Schwangerschaft verändern. Wenn sie es tun, müssen sie biopsiert werden. Ein lokal begrenztes malignes Melanom, das während der Gravidität diagnostiziert wird, hat keine andere Prognose als bei Nichtschwangeren. Für den Feten hängt die Prognose vom Stadium des Hautkrebsleidens ab: Liegt keine Dissemination vor, sind die Aussichten sehr gut. Bei Fernmetastasen kann es in einzelnen Fällen zur transplazentaren Ausbreitung kommen; ein Befall des Ungeborenen ist aber extrem selten. Findet man Absiedlungen in der Plazenta, muss das Kind nach der Geburt sorgfältig beobachtet werden.

Eine Schwangerschaft nach Melanomdiagnose ändert die Prognose nicht; doch sollte die Betroffene besser zwei bis drei Jahre warten, da in dieser Zeit Rezidive am häufigsten sind. Wird die Diagnose nach einer Schwangerschaft gestellt, beeinflusst das die Prognose ebenfalls nicht; bei mehr als fünf Schwangerschaften scheint ein Überlebensvorteil zu bestehen.

Unterschiede in der Lokalisation oder dem histologischen Typ eines Melanoms bei Schwangeren im Vergleich zu Nichtschwangeren wurden nicht beobachtet. Die Untersuchung und Behandlung eines lokal begrenzten Melanoms sind klar: Nach der Biopsie muss unverzüglich die großzügige Exzision weit im Gesunden erfolgen. Bei Befall des Wächterlymphknotens muss die Therapie im Team individuell geplant werden.

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