Diabetes mellitus

Praxis-Depesche 14/2003

Sildenafil beeinflusst die kardiovaskuläre autonome Funktion nicht

Die kardiovaskuläre autonome diabetische Neuropathie (KADN) ist eine häufige Komplikation des Diabetes. Bei betroffenen Patienten findet man eine Umkehr der normalen zirkadianen Rhythmik der Herzfrequenzvariabilität mit Zunahme der nächtlichen sympathischen Aktivität. Dies trägt zu der erhöhten Inzidenz kardiovaskulärer Ereignisse während der Nacht bei.

Um der Frage nachzugehen, ob sich die Einnahme von Sildenafil in dieser Hinsicht auswirkt, wurde in einer plazebokontrollierten Cross-over-Doppelblindstudie bei 40 Männern mit Typ-2-Diabetes untersucht, inwieweit eine Einzeldosis von 100 mg verschiedene Parameter der kardiovaskulären autonomen Funktion modifiziert. In dieser Studie steigerte Sildenafil gering die Herzfrequenz und senkte den systolischen und diastolischen Blutdruck im Liegen und im Stehen; die spektralanalytischen Parameter der Herzfrequenzvariabilität blieben aber unbeeinflusst. Weder wurde die (arrhythmogene) sympathische Aktivität gesteigert noch die (protektive) parasympathische Aktivität vermindert. Demnach gibt es keinen Grund zu der Annahme, dass Sildenafil das Risiko eines plötzlichen Herztodes steigern könnte. Dazu kommt, dass Sildenafil die endotheliale Dysfunktion, einen frühen Marker der Atherosklerose, u. a. bei Typ-2-Diabetikern verbessert. Auf diese Weise könnten kardiovaskuläre Erkrankungen günstig beeinflusst werden. (Ay)

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