Public Health

Praxis-Depesche 11/2019

Skabies

Skabies ist weltweit eine der häufigsten Hauterkrankungen, vor allem in den Entwicklungsländern, mit bis zu 130 Millionen Betroffenen.
Durch zunehmende Migrationsbewegungen ist in den letzten Jahren auch in Deutschland die Skabies wieder zu einer der häufigeren (Verdachts-)Diagnosen in Praxen und Rettungsstellen geworden.
Als eine parasitäre Erkrankung der Haut befällt die Skabies überdurchschnittlich häufig sozial benachteiligte Bevölkerungsschichten und verursacht nicht nur eine beträchtliche Morbidität, sondern führt unter Umständen auch zu sehr ernsthaften Infektionen und immunvermittelten Erkrankungen. Da leider keine Immunität gegen Skabies eintritt, sind Re-Infestationen häufig, wenn nicht alle relevanten Kontaktpersonen mitbehandelt werden.
Die WHO hat 2017 die Skabies zu den bisher vernachlässigten Tropenerkrankungen hinzugefügt. Um nun ein effektives globales Kontroll-Programm zu entwicklen, bedarf es der Klärung der wichtigsten Schlüsselfragen und Ansatzstellen für die Forschung, des Entwurfs einer standardisierten Annäherung an die Diagnose und einer Kartierung ihres epidemiologischen Vorkommens. Darüber hinaus ist auch die Sicherheit einer Therapie mit Antiskabiosa bei Kindern durch Studien hinreichend zu untersuchen und die richtige Strategie einer allgemeinen Handlungsempfehlung für die Umsetzung von Massenbehandlungen weiter auszuarbeiten. Wissenschaftliche Untersuchungen der letzten fünf Jahre haben gezeigt, dass die Skabies-Prävalenz durch Bevölkerungskontrollen und Massenbehandlungen zugänglich ist. In Panama und Australien sowie auf den Solomon Islands haben Programme von Massenbehandlungen zu einer beträchtlichen Reduzierung der Skabies-Prävalenz geführt. MMH
Quelle: Engelman D et al.: The public health control of scabies: priorities for resarch and action. Lancet 2019; 394: 81-92

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