Praxis-Depesche 5/2003

Skelettfrakturen beim Prostatakarzinom

Die medikamentöse Androgensuppression beim rezidivierenden oder metastasierenden Prostatakarzinom erhöht das Osteoporose-Risiko deutlich. In Cleveland, Ohio, wurde untersucht, ob Skelettfrakturen bei Patienten mit Prostatakarzinom einen Einfluss auf die Überlebensdauer der Betroffenen haben.

195 Patienten unter dauerhafter androgensuppressiver Therapie bei bekanntem Prostatakarzinom wurden in die Studie eingeschlossen. Bei 24 dieser 195 Patienten waren bereits Knochenfrakturen aufgetreten. Die mittlere Überlebensdauer betrug für die Männer mit Frakturen 121 Monate, für die Männer ohne Frakturen 160 Monate; der Unterschied war statistisch signifikant. Die Autoren folgern, dass eine Knochenfraktur bei Patienten mit Prostatakarzinom ein unabhängiger und prognostisch ungünstiger Faktor bezüglich der Überlebensdauer ist. Männer mit hohem Frakturrisiko sollten frühzeitig durch Knochendichtemessungen identifiziert werden. Für diese Männer wäre dann vielleicht eine empirische Therapie, z. B. mit Bisphosphonaten oder Östrogenen, anzuraten. Allerdings müssten diese Empfehlungen in prospektiven Studien erst noch überprüft werden. (MO)

Quelle: Oefelein, MG: Skeletal fractures negatively correlate with overall survival in men with prostate cancer, Zeitschrift: JOURNAL OF UROLOGY, Ausgabe 168 (2002), Seiten: 1005-1007

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