Szenen mit Rauchern in Filmen

Praxis-Depesche 5/2020

So werden junge Menschen zum Rauchen animiert

Es besteht ein kausaler Zusammenhang zwischen den Darstellungen vom Rauchen in Filmen und dem Beginn des Nikotinkonsums bei Jugendlichen.
Jugendliche, die intensiv das Rauchen auf dem Bildschirm „konsumieren“, beginnen ungefähr zwei- bis dreimal häufiger mit dem Rauchen als weniger exponierte. Würde man die Darstellung von Tabakkonsum in jugendbezogenen Filmen weglassen, könnte das den Beginn des Rauchens bei jungen Menschen verhindern. Eine Art R-Bewertung für Filme mit Tabakkonsum könnte die Zahl der jugendlichen Raucher um 18 % senken. Um das Ausmaß des Tabakkonsums in Filmen mit Jugendbewertung (G, PG, PG-13 *) zu analysieren, wurden unter anderen Daten der Jahre 2010 bis 1018 der NGO „Breathe California Sacramento Region“ und der kalifornischen Universitäten ausgewertet. Die Gesamtzahl der einzelnen Fälle von Tabakkonsum in einem Film (Tabakvorfälle) in Filmen mit den höchsten Einnahmen stieg um 72 % von 1.824 in 2010 auf 3.145 im Jahr 2016, mit einem Anstieg von 43 % (von 564 auf 809) bei Filmen mit PG- 13-Bewertung. Gezählt wurde das Auftreten von Tabakvorfällen, definiert als die Verwendung oder implizite Verwendung eines Tabakprodukts durch einen Schauspieler in US-Filmen mit den höchsten Einnahmen jedes Jahr. Setzen sich die aktuellen Trends fort, werden auch die assoziierten Erkrankungen steigen. NM
Quelle: Tynan MA et al.: Tobacco use in top-grossing movies – United States, 2010 -2018 MMWR 2019; Vol. 68, No. 43

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