Tierische Diagnose

Praxis-Depesche 11/2020

Spürhunde erkennen Corona-Infizierte

Drogen, Trüffel und jetzt SARS-CoV-2: An der Universität von Helsinki hat man Hunde auf die Erkennung von Corona-Infizierten trainiert. Offenbar mit Erfolg.
Seit einigen Wochen haben die Drogenhunde am Flughafen von Helsinki Gesellschaft von zehn Spürhunden, die SARS-CoV-2-Infizierte am Geruch erkennen sollen. Je nach Hund können auf diese Weise 94 bis 100 % der infizierten Personen korrekt identifiziert werden. Ein Team der Universität Helsinki hat herausgefunden, dass Hunde mit ihrem äußerst sensiblen Geruchssinn geringere Virusmengen detektieren können als die gängigen PCR-Tests. Damit könne eine Coronavirus-Infektion bereits Tage vor dem Auftreten erster Symptome erkannt werden. Der tierische Coronatest ist sowohl für Menschen mit Hundeallergie als auch für Hundephobiker geeignet: Ein direkter Kontakt zu den Tieren ist nicht notwendig, für die Diagnose genügt ein Hautabstrich. Erschnüffeln die Vierbeiner einen infizierten Reisenden, wird dieser zur Gesundheitsinformationsstation des Universitätsklinikums Helsinki weitergeleitet. Momentan ist der Test durch die „Coronahunde“ am Flughafen von Helsinki noch freiwillig.
Nach derzeitigem Stand der Forschung besteht für die Hunde selbst keine Infektionsgefahr. Bislang ist kein Fall bekannt, in dem ein Hund das Coronavirus auf sein Herrchen übertragen hat. RG
Quelle: Presseinformation: The sharp noses of COVID dogs are utilized at the Helsinki-Vantaa Airport. Universität Helsinki; 24.9.2020

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