Von episodisch bis täglich

Praxis-Depesche 9/2008

Spannungskopfschmerz? Palpieren hilft weiter

Die Zephalalgie-Forschung drehte sich in den letzten Jahrzehnten vor allem um die Migräne. Der Spannungskopfschmerz ist aber die häufigste episodische wie chronische Form. Wie man davon Geplagte am besten erkennt, erläutern anhand der Literatur zwei Spezialisten aus den USA.

Charakteristisch für die Erkrankung ist eine Disposition zu leichten bis schweren Kopfschmerzen mit wenigen assoziierten Symptomen. Nach ICHD-II (International Classification of Headache Diseases II) müssen mindestens zehn Episoden von 30 Minuten bis sieben Tagen Dauer vorliegen, mit mindestens zwei der vier Kriterien: Beidseitigkeit, Druck- / Anspannungsgefühl ohne Pulsieren, Intensität leicht bis mäßig, keine Verstärkung durch alltägliche Bewegung, wie z. B. Treppensteigen. Übelkeit oder Erbrechen müssen fehlen; es darf nur eine Episode von Photo- oder Phonophobie aufgetreten sein. Die Beschwerden lassen sich nicht auf andere Störungen zurückführen.

Als häufig werden Episoden an einem bis vierzehn Tagen pro Monat eingestuft. Da­-rüber spricht man von chronischem Spannungskopfschmerz. Er ist nicht immer leicht von chronischer Migräne abzugrenzen, da sich hierbei deren Charakteristika verlieren und der Schweregrad abnehmende Tendenz aufweist. An Medikamenten-induzierte chronische Schmerzen denke man bei Opioiden oder Kombinationen ab Einnahme an zehn Tagen pro Monat, bei einfachen Analgetika ab 15 Tagen.

Patienten, für die die Kriterien für Spannungskopfschmerz zutreffen und die Normalbefunde bei der neurologischen Untersuchung aufweisen, profitieren in der Regel nicht von weiterer Diag­nostik. Generell kann ein Kopfschmerztagebuch hilfreich sein. Wichtig bei der Untersuchung ist sorgfältige Fundoskopie im Hinblick auf Papillenödem und andere Veränderungen. Besteht ein Verdacht auf eine sekundäre Kopfschmerzform, hängt die geeignete Diagnostik vom konkreten Fall ab. Normale Bildgebung in der Anamnese schließt nicht alle schwerwiegenden Kopfschmerz-Ursachen aus.

<

Lesen Sie den ganzen Artikel

Fachgruppen-Login


Zugangsdaten vergessen?

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x