Das Serum von 102 Amerikanern, die entweder an NMO oder einem Hochrisiko-Syndrom dafür litten, zwölf Japanern mit einer im asiatischen Raum häufigen, Optikus und Rückenmark befallenden MS sowie 75 Patienten mit klassischer MS oder sonstigen neurologischen Erkrankungen wurde auf das spezifisch an der Blut-Hirn-Schranke bindende NMO-IgG getestet. NMO-IgG-positiv waren 73% der NMO- und 46% der NMO-Hochrisiko-Patienten. Ähnliche Ergebnisse zeigte die japanische Gruppe. Die Kontrollen waren dagegen durchweg seronegativ. Insgesamt hatte der NMO-IgG-Test eine Sensitivität von 73% und eine Spezifität von 91% für NMO bzw. 58%/100% für die asiatische MS-Form; bei beiden handelt es sich vermutlich um die gleiche Erkrankung.
Neuromyelitis optica
Praxis-Depesche 7/2005
Spezifisches IgG grenzt von MS ab
Die Neuromyelitis optica (NMO) wird im Frühstadium häufig mit multipler Sklerose verwechselt. Während aber bei MS immunmodulatorische Therapien greifen, haben bei der NMO Immunsuppressiva die beste Wirkung.
Quelle: Lennon, VA: A serum autoantibody marker of neuromyelitis optica: distinction from multiple sclerosis, Zeitschrift: THE LANCET, Ausgabe 364 (2004), Seiten: 2106-2112