Immunsuppression: Innovative Galenik

Praxis-Depesche

Stabiler Wirkstoffspiegel– geringe Tagesdosis

Die durch MeltDose®-Technologie retardierte Formulierung von Tacrolimus zeichnet sich durch optimierte pharmokokinetische Eigenschaften aus. Dadurch werden Nebenwirkungen reduziert und der Organerhalt verbessert.

Tacrolimus ist nach einer Nieren- bzw. Lebertransplantation ein Eckpfeiler der Behandlung, um einer Transplantatabstoßung vorzubeugen oder Abstoßungsreaktionen zu behandeln. Allerdings weist das Makrolid wie alle Calcineurininhibitoren (CNI) ein enges therapeutisches Fenster und eine individuell schwankende Bioverfügbarkeit auf. Durch einen galenischen Kniff, bei dem die Wirkstoffpartikel auf die geringst mögliche Größe reduziert werden, wird die orale Bioverfügbarkeit von Tacrolimus erhöht. Dadurch wird im Gastrointestinaltrakt eine Resorption über 24 Stunden erreicht, erklärte Prof. Stefan Reuter, Münster. Die Ergebnisse der ASTCOFF-Studie zeigten, dass Nierentransplantatempfänger unter der MeltDose®-Tacrolimus-Formulierung geringere Fluktuationen zwischen Spitzen- und Talspiegeln sowie eine längere Zeitdauer bis zum Auftreten des höchsten Plasmaspiegels aufweisen im Vergleich zu einer Tacrolimus-Formulierung mit sofortiger Freisetzung bzw. einer konventionellen, retardierten Formulierung.

Transplantatempfänger mit einem schnellen Tacrolimus-Metabolismus, benötigen hohe Dosen, um einen therapeutischen Talspiegel zu erreichen mit der Folge, dass das Transplantatüberleben gefährdet ist oder der Spitzenspiegel den toxischen Bereich erreicht. Deshalb riet Reuter mithilfe der C/D-Ratio (Tacrolimus-Serumtalspiegel dividiert durch Tacrolimus-Tagesdosis in mg) schnelle (< 1) von langsamen Metabolisierern (> 1) zu unterscheiden und die Therapie anzupassen: „Da Tacrolimus mit der MeltDose®-Technologie eine Dosisreduktion erlaubt, werden die Spitzenspiegel gesenkt und die C/D-Ratio erhöht – die verbesserte Pharmakokinetik kann für diese Patienten von Vorteil sein“.

Wie Prof. Karl Heinz Weiss, Heidelberg, am Beispiel der Komedikation mit dem Antimykotikum Voriconazol aufzeigte, zeichnet sich Tacrolimus zudem mit der speziellen Galenik im Vergleich zu herkömmlichen Formulierungen durch ein deutlich geringeres Interaktionspotenzial aus.

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