Komplizierte Endokarditis

Praxis-Depesche 18/2003

Sterberisiko anhand von Basisparametern bestimmt

Die komplizierte linksseitige Klappen-Endokarditis geht mit hoher Morbidität und Mortalität einher. Das Fehlen valider Daten zur Prognoseeinschätzung erschwert die Therapieentscheidung beträchtlich. In einer amerikanischen Studie versuchte man jetzt, das Risiko zu stratifizieren.

In die retrospektive Beobachtungsstudie wurden 513 Patienten mit komplizierter linksseitiger KlappenEndokarditis aufgenommen und in zwei Kollektive eingeteilt: eine Derivationsgruppe und eine Validierungsgruppe. Ermittelt werden sollte die Gesamtmortalität nach sechs Monaten. Die Sterblichkeitsraten betrugen in beiden Kohorten 25 bzw. 26%. Fünf Basisparameter waren unabhängig mit der Sechsmonate-Sterblichkeit assoziiert: Komorbidität, abnormer Geisteszustand, mäßiggradige bis schwere Herzinsuffizienz, bakterielle Ätiologie (außer Strept. viridans) und medikamentöse Therapie ohne Klappenchirurgie. Daraus schuf man ein Prognose-Klassifizierungssystem. Im Derivationskollektiv wurden die Patienten in vier Gruppen mit ansteigendem Risiko für Tod innerhalb von sechs Monaten eingeteilt: 5%, 15%, 31% und 59%. Ähnliche Risiken waren in der Validierungskohorte zu beobachten: 7%, 19%, 32% und 69%.

Quelle: Granowitz, EV: Risk stratification and bedside prognostication in infective endocarditis, Zeitschrift: JAMA : THE JOURNAL OF THE AMERICAN MEDICAL ASSOCIATION, Ausgabe 289 (2003), Seiten: 1991-1992: , Zeitschrift: , Ausgabe ()

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