In die retrospektive Beobachtungsstudie wurden 513 Patienten mit komplizierter linksseitiger KlappenEndokarditis aufgenommen und in zwei Kollektive eingeteilt: eine Derivationsgruppe und eine Validierungsgruppe. Ermittelt werden sollte die Gesamtmortalität nach sechs Monaten. Die Sterblichkeitsraten betrugen in beiden Kohorten 25 bzw. 26%. Fünf Basisparameter waren unabhängig mit der Sechsmonate-Sterblichkeit assoziiert: Komorbidität, abnormer Geisteszustand, mäßiggradige bis schwere Herzinsuffizienz, bakterielle Ätiologie (außer Strept. viridans) und medikamentöse Therapie ohne Klappenchirurgie. Daraus schuf man ein Prognose-Klassifizierungssystem. Im Derivationskollektiv wurden die Patienten in vier Gruppen mit ansteigendem Risiko für Tod innerhalb von sechs Monaten eingeteilt: 5%, 15%, 31% und 59%. Ähnliche Risiken waren in der Validierungskohorte zu beobachten: 7%, 19%, 32% und 69%.
Komplizierte Endokarditis
Praxis-Depesche 18/2003
Sterberisiko anhand von Basisparametern bestimmt
Die komplizierte linksseitige Klappen-Endokarditis geht mit hoher Morbidität und Mortalität einher. Das Fehlen valider Daten zur Prognoseeinschätzung erschwert die Therapieentscheidung beträchtlich. In einer amerikanischen Studie versuchte man jetzt, das Risiko zu stratifizieren.
Quelle: Granowitz, EV: Risk stratification and bedside prognostication in infective endocarditis, Zeitschrift: JAMA : THE JOURNAL OF THE AMERICAN MEDICAL ASSOCIATION, Ausgabe 289 (2003), Seiten: 1991-1992: , Zeitschrift: , Ausgabe ()