Chorea Huntington

Praxis-Depesche 14/2001

Subtile Vorboten im "asymptomatischen" Stadium

Die autosomal-dominant vererbte Chorea Huntington manifestiert sich meist im Alter von 30 bis 50 Jahren. Man nimmt jedoch an, dass schon vor der Diagnosestellung diskrete neurologische Veränderungen vorhanden sind.

Um den Krankheitsverlauf im Frühstadium zu erfassen, wurde bei 586 asymptomatischen Verwandten von Huntington-Patienten ein Gentest durchgeführt, der in 171 Fällen positiv ausfiel. Anschließend wurden alle Probanden von einem Spezialisten für Bewegungsstörungen neurologisch untersucht; sie absolvierten den Wechsler-Intelligenztest für Erwachsene (WAIS-R) und verschieden Tests zur Messung von Reaktionszeiten. Die Genträger schnitten in den Bereichen Zahlensymbole, Bilder anordnen und Rechnen signifikant schlechter ab als die Gesunden; auch ihre auditorischen, visuellen und Bewegungs-Reaktionszeiten waren länger als die der Nicht-Genträger. Bei der neurologischen Untersuchung fanden sich in der Gruppe der Genträger häufiger mögliche oder sichere Funktionsstörungen in folgenden Bereichen: okulomotorische Funktion, Muskeldehnungsreflexe, Chorea, Gang- und Lagestabilität und schnell wechselnde Bewegungen.

Quelle: Kirkwood, SC: Subtle changes among presymptomatic carriers of the Huntington's disease gene, Zeitschrift: JOURNAL OF NEUROLOGY, NEUROSURGERY AND PSYCHIATRY, Ausgabe 69 (2000), Seiten: 773-779

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