Behandlung des Mammakarzinoms

Praxis-Depesche 2/2000

Tamoxifen begünstigt Endometriumkarzinom

Tamoxifen ist eine der wichtigsten Substanzen in der Therapie des Mammakarzinoms und wird auch zur Prävention bei Frauen mit hohem Risiko eingesetzt. Allerdings begünstigt die Behandlung die Entstehung von Endometriumkarzinomen. Eine Studie untersuchte, ob prädiktive Faktoren feststellbar sind, um gefährdete Frauen zu identifizieren.

Die Daten von 324 Patientinnen mit Mammakarzinom, die an einem Endometriumkarzinom erkrankten, wurden ausgewertet und mit denen von 671 Patientinnen ohne Endometriumkarzinom verglichen. Es bestätigte sich, dass eine Therapie mit Tamoxifen das Risiko für ein Endometriumkarzinom erhöhte (odds ratio 1,52), wobei das Risiko mit der Dauer der Einnahme zunahm. Frauen, die seit mehr als fünf Jahren Tamoxifen erhielten, hatten im Vergleich zu Frauen, die nicht mit Tamoxifen behandelt wurden, ein vierfach höheres Erkrankungsrisiko. Eine frühere Hormonersatztherapie verstärkte diesen Zusammenhang. Außerdem spielte der Body Mass Index eine Rolle: Übergewichtige Frauen hatten ein höheres Risiko, unter Tamoxifen ein Endometriumkarzinom zu entwickeln, als schlanke Frauen. (UB)

Quelle: Bernstein, L: Tamoxifen therapy for breast cancer and endometrial cancer risk, Zeitschrift: JOURNAL OF THE NATIONAL CANCER INSTITUTE, Ausgabe 91 (1999), Seiten: 1654-1662

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